Morbus Sudeck
Bei der Sudeck-Erkrankung handelt es sich per Definition um eine „Reflexdystrophie“.
Das sagt aus und das ist auch unsere Erfahrung, dass das vegetative Nervensystem (der Teil des Nervensystems, den wir willentlich nicht beeinflussen können) in einem Teil eine Störung aufweist, die für die Hand verantwortlich ist.
Die Schaltstelle hierfür liegt in der oberen Brustwirbelsäule und Patienten mit einer Sudeck-Dystrophie geben oft langjährige Beschwerden in diesem Bereich an, wie beispielsweise ein Stechen zwischen den Schulterblättern und/oder Verspannungen.
Es gibt auch einen Morbus Sudeck, der den Fuss betrifft, hier liegt die Schaltstelle in der unteren Lendenwirbelsäule (L5/S1) teils in Kombination mit dem Becken.
Was hier oft zu finden ist, sind Rippenstörungen. Vor den Rippen liegen „Schaltstellen“ für das vegetative Nervensystem und bei Störungen in der oberen Brustwirbelsäule kommt es infolge oft zu Fehlstellungen oder Blockaden der Rippen, was wiederum zu Irritationen dieser Schaltstellen führt. Hierdurch wird, wenn es ganz dumm läuft, zum einen die Nervenversorgung sowie die Durchblutung beeinträchtigt, die für diesen Bereich verantwortlich ist.
Selbstverständlich liegt beim Morbus Sudeck die Hand im Fokus der Therapie, jedoch ist es sehr sinnvoll, die Nerven- und Blutbewässerungsanlage im Vorfeld wieder in Gang zu setzen und der Hahn, den es aufzudrehen gilt, liegt in der vorgängig beschriebenen Körperregion.
Therapeutische bietet es sich an, eine Kombination aus Wirbelsäulen- und Ergotherapie zu wählen. Generell ist dieser Prozess langwierig, aber es ist definitiv lohnenswert, ihn zu gehen. Man wird auf JEDEN Fall einen Erfolg erzielen, egal was man hört und liest, bevor man die Flinte ins Korn wirft!
Bild: aus Standl et al., Schmerztherapie, Thieme, 2010
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