Im letzten Beitrag haben wir erwähnt, dass eine Fussproblematik zu Kopfschmerzen führen kann. Den Zusammenhang versuchen wir im heutigen Beitrag zu erläutern.
Wie bereits erwähnt, ist häufig eine Fehlstellung der Kopfgelenke (C1 und C2) bei Kopfschmerzpatienten zu sehen.

Ursachen für eine Fehlfunktion dieser Wirbel kann zum Beispiel eine Beckenfehlstellung sein, Zahn- oder Kieferfehlstellungen, ein gegebenenfalls lange zurückliegendes Umknicktrauma des Fusses oder sonstiges Trauma, das beispielsweise durch einen Autounfall oder ähnliche Unfälle herbeigeführt werden kann.

Gerade der Fuss ist nicht selten Schlüssel zum Erfolg. Der Fuss ist der erste Kontaktpunkt des Menschen mit dem Boden. Die Bewegungsmöglichkeiten des Fusses gehen über das offensichtliche Hoch und Runter hinaus. Er ist ein Wunderwerk aus Mobilität und Stabilität und hat neben den erwähnten Bewegungsrichtungen noch einige mehr. Wir möchten hier nicht zu sehr auf die komplexe Biomechanik des Fusses eingehen, wobei wir die Rotationskomponenten und ihren Einfluss auf den Kopf gerne kurz erklären möchten.
Im Körper gibt es Gelenke, die, neben anderen Bewegungsrichtungen, eine grosse Rotationsfähigkeit haben. Diese sind vor allen anderen der ersten Halswirbel C1, das Beckengelenk ISG, welches nach vorne und hinten rotieren kann, die Hüfte, die in der Beckenschaufel ihre Gelenkspfanne hat und zu guter Letzt der Fuss in seinem oberen und unteren Sprunggelenk.

Stellen Sie sich nun vor, Sie stehen in der Stadt und sie werden von hinten gerufen. Ihr Impuls ist nun, sich umzudrehen, um sehen zu können, wer Ihren Namen ruft – sofern Sie nicht gerade denken: „Oh nein, nicht der schon wieder…!“ In diesem Fall gehen Sie schnell weiter!

Sie beginnen Ihren Kopf beispielsweise nach rechts zu drehen. Diese Drehbewegung ist irgendwann am Ende und Sie drehen sich Wirbel für Wirbel weiter, bis die Drehbewegung in Ihrem Becken und Ihrer Hüfte ankommt. Das gestreckte Bein auf dem Sie stehen, in diesem Beispiel Ihr rechtes, dreht nun auch nach aussen, bis die Drehung im rechten Fuss ankommt. Damit Sie nun sehen können, wer Sie ruft, muss ihr Fuss ebenfalls rotieren können. Wenn das alles gut und reibungslos läuft, ist alles bestens.
Sollten Sie hingegen bei der Rotation eine Einschränkung in Ihrem Fuss haben, fehlt in dem gesamten „Umdrehbild“ eine wichtige Station und die anderen Gelenke oberhalb des Fusses müssen mehr rotieren, um dies auszugleichen.

Eine Folge davon kann sein, dass Sie Hüft- oder Rückenschmerzen bekommen oder eben Kopfschmerzen oder gar Schwindel. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, gerade wenn Sie unter chronischen Kopfschmerzen leiden und bis jetzt noch keinen Ansatz gefunden haben, mal weiter weg vom Schmerz zu suchen und den Fuss auf seine Funktion prüfen und behandeln zu lassen. Ebenso sollte mit dem Becken und der Hüfte die gesamte „Rotationskette“ miteinbezogen werden.

Nun wissen Sie, weshalb eine Funktionsstörung des Fusses zu Kopfschmerzen führen kann. Weitere Ursachen erläutern wir gerne im nächsten Beitrag.

Euer Praxisteam