Hüftimpingement

Juli. 2020 | Hüfte

Beim Hüftimpingement lassen sich zwei Grundformen unterscheiden. Das Pincer- und das CAM-Impingement.

Beim CAM-Impingement sind knöcherne Anlagerungen am Rand des Hüftkopfes für ein Einklemmen in der Hüfte verantwortlich. Beim Pincer-Impingement ist die Gelenkspfanne zu tief oder ungünstig positioniert was ebenfalls zu einer Einklemmproblematik führen kann.
Für beide Formen ist meist die starke Beugung der Hüft (verstärkt noch mit einer Innenrotation) problematisch. Diese Extrempositionen sollten möglichst nicht repetitiv vollzogen werden.

Was kann nun aber die FOI bei einem Hüftimpingement tun?

Einerseits können Fehlstellungen im Becken oder der Lendenwirbelsäule die Physiologie des Hüftgelenks zusätzlich behindern. Durch eine Behandlung können diese aufgelöst werden, was meist einen positiven Effekt auf das Hüftgelenk hat.

Danach ist die Krankengeschichte von grosser Bedeutung. Häufig ist die Diagnose „Hüftimpingement“ ein Zufallsbefund. Hierzu ein Patientenbeispiel, welches wir kürzlich bei uns in der Praxis gesehen haben:

Ein Patient (50 jährig) wurde bei uns mit der ärztlichen Diagnose Hüftimpingement vorstellig. Er berichtete über plötzliche Hüftschmerzen, wobei er in der Vorgeschichte noch nie mit dem Hüftgelenk Probleme hatte. In den Röntgenbildern wurde ein Hüftimpingement diagnostiziert. Da ein Impingement nicht über Nacht entsteht, sprich der Patient dies schon lange haben musste, war meine Hypothese, dass es sich bei dieser Diagnose nicht um das Hauptproblem handeln kann. Der Patient zeigt in der Untersuchung einen stark ausgeprägten Beckenbefund, sowie eine Fehlstellung in der Lendenwirbelsäule. Nach drei Behandlungen war das Hüftgelenk wieder komplett schmerzfrei. Sicherlich hat der Patient ein Impingement, dies konnte im Röntgenbild klar dargestellt werden. Wenn er aber auf extreme Beugestellungen der Hüfte in Zukunft verzichtet, ist es gut möglich, dass ihn das Hüftgelenk auch in den nächsten Jahren nicht weiter beschäftigen wird.

Dieses Beispiel zeigt wieder mal auf: Die ganzheitliche Betrachtung der Situation ist unerlässlich und zielführend. Eine gestellte Diagnose muss nicht immer die Ursache für die Beschwerden sein.

Haben auch Sie solche Beschwerden, dann melden Sie sich doch bei uns. Eventuell können wir auch Ihnen helfen.

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